So beschreibt Alfons Siegel den am 20. September 2025 vor 150 Jahren in Buttenhausen geborenen Matthias Erzberger in seinem Buch (2021) über dessen Leben und Wirken.
Matthias Erzberger war als Reichstagsabgeordneter des hiesigen Wahlkreises (von 1903 bis zu seiner Ermordung am 26. August 1921) ein entschiedener Verfechter der parlamentarischen Demokratie und des Friedens am Ende des Kaiserreichs und in der Weimarer Republik. Als Leiter der deutschen Waffenstillstandsdelegation und Unterzeichner des Waffenstillstandsvertrags am Ende des Ersten Weltkriegs in Compiègne war er bei den Feinden der Weimarer Republik verhasst.
Mit einer von der Obersten Heeresleitung um Paul von Hindenburg in die Welt gesetzten Verschwörungstheorie, der sogenannten „Dolchstoßlegende“ – das deutsche Heer sei im Felde unbesiegt, habe aber von vaterlandslosen Zivilisten aus der Heimat von hinten einen Dolchstoß erhalten – wurden Hass und Hetze gegen die Demokraten der Weimarer Republik geschürt, die letztendlich zur Ermordung Erzbergers durch rechtsradikale Attentäter führten.
Mit dem Matthias-Erzberger-Platz als Adresse für unser Rathaus und der Gedenktafel (seit Oktober 2024) wird einer der bedeutendsten Parlamentarier seiner Zeit an einem zentralen Ort unserer Demokratie gewürdigt. Wäre es da nicht konsequent, auch die angrenzende Hindenburgstraße umzubenennen? Oder mahnt uns gerade der Name Hindenburg am Rathaus, wachsam den Feinden der Demokratie in unserem Land entgegenzutreten?
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